Oberberg Aktuell vom 01. August 2016
Schönig verabschiedet sich mit einmaligem Rekord
[Bild: Wolfgang Birkenstock --- Gleich neun Deutsche Meistertitel im Nachwuchsbereich sind zumindest im Speerwurf beziehungsweise im gesamten Wurfbereich bisher unerreicht.]
Oberberg - Mit ihrem neunten Deutschen Jugend-Meistertitel in Serie hat die Gummersbacherin Fabienne Schönig alle nationalen Titel im Speerwurf abgeräumt, die es zu gewinnen gab.
Von Nils Hühn
„Über die Titelhäufigkeit im Jugendbereich gibt es keine Statistiken. Aus langjähriger Erfahrung kann ich aber sagen, dass gleich neun Titel im Nachwuchsbereich zumindest im Speerwurf beziehungsweise im gesamten Wurfbereich bisher unerreicht sind“, erklärte Eberhard Vollmer vom Deutschen Leichtathletikverband (DLV). Und der 63-jährige Vollmer muss es wissen, ist er beim DLV für die Statistiken zuständig und ein profunder Kenner der Szene. „Insgesamt mehr Titel müssten aber die Langstrecklerinnen Sabrina Mockenhaupt und Alina Reh als Jugendliche gewonnen haben. Sie hatten allerdings den ‚Vorteil‘, dass sie pro Jahr an mehr Meisterschaften teilnehmen konnten, als eine Speerwerferin und deshalb die Wahrscheinlichkeit für viele Deutsche Jugendmeister-Siege erheblich höher ist.“
[Bild: privat --- Mit dem neunten Streich schrieb Fabienne Schönig
deutsche Sportgeschichte.] Also ist die Gummersbacherin Fabienne Schönig die wohl erfolgreichste deutsche Speerwerferin im Jugendbereich aller Zeiten. 2012 gewann sie im Grenzlandstadion in Mönchengladbach ihren ersten Meistertitel. „Damals habe ich als U16-Werferin bei der U18 gewonnen“, erinnerte sich die 19-Jährige, Schönig hatte vergangenen Mittwoch Geburtstag, an ihren ersten großen Titel. Es sollten regelmäßig neue hinzukommen. Jeden Sommer und jeden Winter stand die Athletin der LG Wipperfürth ganz oben auf dem Podest und durfte sich Deutsche Jugendmeisterin nennen. Am Sonntag schloss sich mit dem neunten Titel der Kreis. Den Rekordtitel erreichte sie ebenfalls im Grenzlandstadion. |
Mit ihrem ersten Wurf am Sonntag erreichte sie die Weite von 52,35 Metern.
„Im ersten Wurf ist die Spannung am größten“, erklärte Schönig. Mit dieser Weite hätte sie vor einigen Wochen bei der U20-Weltmeisterschaft in Polen das Finale erreicht. Bei den nationalen U20-Meisterschaften reichte es zum Sieg. Beim zweiten Versuch rutschte sie auf der regennassen Anlauffläche aus, stürzte und war fortan etwas verunsichert. Aber auch die anderen zwei gültigen Versuche hätten zum Titel gereicht.
„Nach dem ersten Wurf wusste ich, dass es reicht“, war ihr Entdecker und Trainer Bernhard Wald zufrieden. „So entspannt hat sie den Titel noch nicht gewonnen“, konnte sich Wald gut an zwei Meisterschaften erinnern, bei denen Schönig erst im letzten Versuch an die Spitze sprang.