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Zeitungsbericht aus der OVZ vom 19. Juli 2013

Toller Empfang für die WM-Teilnehmer




Mit großen Bannern wurden die Gummersbacher WM-Teilnehmer Tim Jaeger (u.) und Fabienne Schönig(o. und m.) von ihren Nachbarn empfangen. Für beide war es ein besonderes Erlebnis, mit dem Adler auf der Brust anzutreten und unter die Top Zehn zu kommen.                   Fotos: privat
 
Leichtathletik: Speerwerferin Fabienne Schönig und Stabhochspringer Tim Jaeger sind zurück
Von Kevin Müller


Gummersbach. Speerwerferin Fabienne Schönig und Stabhochspringer Tim Jaeger gehören in ihren Disziplinen zu den zehn besten Leichtathleten der Welt unter 18 Jahren. Das unterstrichen die beiden Sportler aus Gummersbach mit ihren Leistungen bei der U 18-Weltmeisterschaft in Donezk (Ukraine). Fabienne Schönig erzielte mit dem Speer die zehntbeste Weite, Tim Jaeger landete auf Rang zehn, übersprang dabei aber dieselbe Höhe wie der Sechstplatzierte (wir berichteten).

Ein Glückwunsch in 4,90 m Höhe

Bei der Rückkehr in die Heimat Anfang der Woche erlebten beide eine schöne Überraschung. „Unsere Nachbarn haben eine Leine über die Straße gespannt auf der „Herzlichen Glückwunsch" stand, freute sich Fabienne Schönig. Nicht weniger bemüht waren die Nachbarn von Tim Jaeger in Dieringhausen, die spontan ein kleines Straßenfest organisiert hatten, unter einem Banner mit der Aufschrift „Tim our champ“. Dieses hängt in 4,90 m Höhe-exakt die Marke, die der siebzehnjährige bei der WM übersprang. „Das war eine tolle Geste und richtig cool“, sagte Tim Jaeger.

Richtig cool waren auch die Erfahrungen, die die talentierten Sportler in der Ukraine bei ihrem ersten internationalen Wettkampf sammeln durften. „Es war etwas besonderes, sich für das Team Deutschland mit Teilnehmern aus weit über 100 Nationen zu messen. Die Anspannung war deutlich intensiver als sonst, aber ich habe es auch genossen in dem tollen Stadion und mit dem Adler auf der Brust“, berichtete Fabienne Schönig. Unterstützung erhielt die 15-jährige vor Ort von ihren Eltern und Trainer Bernhard Wald.

Zwar seien die Abläufe und Dimension bei einer WM noch Neuland gewesen, aber sie habe wichtige Erfahrung gesammelt und viel erlebt. Der Kontakt zu den anderen Nationen sei richtig spannend gewesen. „Mit einem Jamaikaner habe ich die Kappe getauscht, weil mir die Deutsche nicht gefiel“, schmunzelte Fabienne Schönig. Zudem habe sie eine weitere Mütze von einem Teilnehmer der Bahamas geschenkt bekommen. Bei solchen Souvenirs konnte sie es auch verschmerzen, dass die Eröffnungsfeier dem Aufwärmen vor dem Wettkampf zum Opfer fiel.

Anfeuerung von den Kollegen auf der Tribüne

Im Wettkampf der Stabhochspringer war Tim Jaeger der einzige deutsche Athlet. Dennoch bekam der 17-Jährige Unterstützung von den Rängen. „Ein paar Teamkollegen haben sich Buchstaben auf den Oberkörper gemalt, so dass auf der Tribüne „Germany“ gut lesbar war, berichtete Jaeger. Das war eine neue Erfahrung gewesen. „Wir sind Individualsportler, aber man motiviert sich und feuert sich an. Das war fast wie bei einer Fußball-Nationalmannschaft.“ Einig waren sich die beiden Gummersbacher, dass sich das harte Training für die aufregende Woche in der Ukraine gelohnt hat.

Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht, denn bereits am nächsten Wochenende steigen die Deutschen Meisterschaften in Rostock und 2014 stehen wieder große Ereignisse an: während Tim Jaeger 2014 die Qualifikation für die U 20-WM in den USA packen möchte, träumt Fabienne Schönig von der Teilnahme an der Jugend-Olympiade in China.